UNSERE
GESCHICHTE
“Meor ehrod das Ault, und grüssed das Nü, …..“ („Wir ehren das Alte, begrüßen das Neue ….“) diese Worte des Bregenzerwälder Mundartdichters Gebhard Wölfle beschreiben ziemlich genau unseren Ersatzneubau des Wohntraktes unseres Vorsäßes Oberer Geißkopf.
Das Vorsäß hat eine bewegte 200jährige Geschichte. 1807 wurde das Urhaus an der heutigen Stelle als kleine Vorsäßhütte erbaut. Etwa 150 Jahre später entsprachen die Stallbauten nicht mehr dem geforderten Stand und so haben meine Urgroßeltern den Stalltrakt vergrößert und neu gebaut und den Wohntrakt um ein Stockwerk erhöht. Bis im Jahr 2000 wurde das Vorsäß von unserer Familie während der Vorsäßzeit bewohnt und bewirtschaftet. Wir verbrachten eine arbeitsreiche, aber wunderschöne Kindheit am Geißkopf.
ARCHITEKTUR
UND UMBAU
Mit der Übergabe an die nächste Generation stand fest, dass das Vorderhaus überholt werden musste und nicht mehr zeitgemäß war. Nach langem Überlegen und Abwägen stand fest, das Vorderhaus komplett zu erneuern. Die schlechte Bausubstanz des Kellers verhinderte die von uns angedachte sanfte Sanierung. Morsche Dielen, niedrige Raumhöhen und Stückwerk sollten weichen. Mit Architekt Julius Häusler wurde an einer neuen Lösung getüftelt. Alter Charme und auch die bewundernswerte Handwerkskunst sollten gebührend geehrt werden. Die alte Raumstruktur wurde, wo möglich, erhalten und neu interpretiert. In enger Zusammenarbeit mit Architekt Julius Häusler und Baumeister Werner Flatz planten wir die zukünftige Nutzung des Neubaus und ließen Altes und Neues in einer gelungenen Symbiose wieder Eins werden. Gesunde 200jährige Holzstrickwände wurden mit großem Aufwand abgetragen und entnagelt, anschließend zu 4cm starken Dielen gesägt, egalisiert und mit Nut und Feder versehen. Diese Dielen sollten später wieder im Neubau, als Altholztäfer verwendet werden. Die Außenhülle wurde in komplett traditioneller Holzbauweise erstellt. Der Wohntrakt erhielt eine Schindelfassade, der Stallteil einen Überlappungsschirm und zu guter Letzt wurde das Dach mit Holzschindeln neu eingedeckt. Die Materialwahl fiel auf Holz. Holzbau hat lange Tradition im Bregenzerwald und ist auf höchstem Niveau. Auch für die Wärmedämmung des Gebäudes wurden nachhaltige Materialien, nämlich Holzwolle und Zellulose ausgesucht und verwendet. Alle Zimmer werden über eine Fußbodenheizung, die aus Erdwärme erzeugt wird, beheizt. Ein Holzofen im Wohnzimmer sorgt für zusätzliche Wärme und Atmosphäre. Die Zimmerdecken bestehen aus gebürsteten 10cm starken Fichten-Massivholzdielen. Die Wände sind ebenfalls aus gebürstetem Fichtentäfer bzw. den 200jährigen aufbereiteten Altholzdielen. Die Kombination dieser beiden Materialien verleiht dem Haus ein ganz besonderes Flair. Dank moderner LED-Lichttechnik des Designers Georg Bechter erstrahlen die Räume in einem wohlfühlenden, heimeligen Warmton, der zum behaglichen Wohnen einlädt. Sämtliche anfallende Abwässer werden mit Hilfe einer hauseigenen, biologischen Kläranlage, die dem neusten Stand der Technik entspricht, gereinigt. Nach sieben monatiger Bauzeit erstrahlte unser Vorsäß an Weihnachten 2019 wieder in neuem Glanz.